Anti Anti

Anti. Anti.

Anti. Gegen?

Anders?

Und dann kam dieser Moment:

Sie liegt im Bett.
Liegt im Bett und weint.
Alles kann anders werden.
Alles wird anders werden.
Sie müsste es nur zulassen.
Und Hoffen.
Hoffen, dass alles besser werden würde.
Warum waren sie so?
Tag ein Tag aus.
Hass, Spot, Neid?
Das Leben ist schön.
Falsch!
Das Leben war schön.
Bis sie den wichtigsten Menschen verloren hatten.
Autounfall.
Tod. Weg. Begraben!
Und nun ?
War sie alleine.
Waren sie alleine.
Alleine. Anders.
Alleine gegen die anderen.
Die Gruppe.
Er hatte ihr Halt gegeben.
Nein.
Er hatte ihnen Halt gegeben.
Ihr geholfen nicht von ihrer Sichtweise abzuweichen.
Nicht klein beizugeben.
Geholfen wenn die Gruppe jemanden, der anders war terrorisierte.
Anders.
Nicht voller Vorurteile.
Doch nun war jeder auf sich alleine gestellt.
Er war das Glied „der anderen“ gewesen.
Hatte sie zusammen gehalten.
Unterstützt.
War gegen die Bande vorgegangen.
Wollte ihnen zeigen, das die Welt bunt.
-Nicht braun ist.
Er war gegen Gruppenzwang.
Gegen Vorurteile.
Für Toleranz,
Demokratie
und Respekt.
Genau das kennen diese Schweine nicht.
Wird nun alles schlimmer ?
Was wird aus den anderen?
Einschüchterung?
Würden sie gewinnen?
Nein!
Alles wird besser werden.
Anders.
Ohne ihn.
-Aber besser !
Sie sind anders.
Anders als die Gruppe.
Deren Eltern ihre Vorbilder sind.
Intolerant.
Unfair.
Respektlos.
Doch theoretisch
..praktisch
sind sie in der Unterzahl.
Wenn sich alle zusammen schließen würden…
Ihre Lehrer einweihen…
und soziale Projekte an der Schule organisieren würden..
könnten sie sein Ziel weiter verfolgen.
Für ein soziales,
tollerantes
respektvolles
Umfeld !
Morgen würde sie „die anderen“ einweihen.
Sie schläft ein.
Schläft.
Träumt.
Von einem sozialen Umfeld.
Und hofft, er würde stolz auf sie sein.
Am nächsen Morgen verlässt sie das Haus.
Ihr Schulweg ist lang.
Sie läuft los.
Läuft und läuft.
Es ist kalt.
Zu Glatt zum Fahrrad fahren.
Sie spürt Blicke im Nacken.
Hört Gelächter.
Dreht sich um.
Da sind sie.
In der Überzahl.
Sie kommen näher.
Sie läuft schneller.
Und schneller.
Doch nicht schnell genug.
Sie hört sie lachen
und über ihre selbst im Winter schön gebräunte Haut reden.
Ihre Abstamung.
Tansania.
Ein Staat in Ostafrika.
Die Heimat ihrer Vorfahren.
Sie läuft schneller.
Sie weiß, wenn sie sie einholen würden,
wäre sie erledigt.
Nun rennt sie.
Hämisches Lachen hinter ihr.
Schneller
und schneller.
Doch..
Sie rutscht aus.
fällt hin.
Es ist kalt.
Nass.
Glitschig.
Sie steht auf.
Rot.
Blut.
Alles voller Blut.
Das Lachen kommt näher.
Es wird lauter.
Unheimlich laut.
Sie rennt weiter.
Sie hatte schon oft mit ansehen müssen,
wie sie andere zusammen schlugen.
Fertig machten.
Sie war noch nie zuvor alleine gewesen.
Noch nie alleine unterwegs.
Doch jetzt war es soweit.
Was würde passieren, wenn sie sie einholen würden?
Die Schritte,
das Lachen
Es kommt näher
und näher..

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