Stalker – Nach einer wahren Begebenheit

Vier entgangene Anrufe.
Sieben ungelesene Nachrichten.
Sie schaltet Ihr Handy aus.
Sie hat angst, was passiert, wenn Sie Ihm begegnet.
Wird er sehr wütend sein?
Wird er so ausrasten, wie schon öfters am Telefon?
Sie wollte Ihn nie. Aber hatte Sie eine andere Wahl?
Nett war er zumindest. – meistens jedenfalls.
Doch Lieben, tat sie ihn nicht.
Was ist eigentlich Liebe?
War sie überhaupt schon mal richtig verliebt?
Ja, das war sie.
Jetzt konnte er sie zumindest nicht mehr mit seinen obszönen anrufen nerven.
Oft genug, hatte sie ihm schon gebeten, damit aufzuhören.
Ihren Freunden, denen sie seine Nachrichten gezeigt hatte waren entsetzt.
Als Sie ihn ihren Freunden vorstellte, rieten ihr alle sich von Ihm fern zu halten.
Doch nun, wusste Sie keinen Auswege mehr.
All die Dinge die Sie über ihn erfuhr, alles was er ihr selbst über sich erzählt hatte, ließ sie angst bekommen.
Nur das Versprechen sich zu ändern lies sie immer wieder hoffen, das er sich änderte.
Entzugsklinik, Kuren etc. Alles hatte er schon hinter sich.
Doch es hatte sich nichts geändert.
Immer wenn sie ihn traf, roch er nach Alkohol.
Er erzählte ihr stolz von seinen Absturzabenden, mit Koks, Gras etc.
Bei einer Aktion zum Wohltätigen zwecke, bei der Sie half, lernte sie ihn kennen.
Erst folgte er ihr auf Schritt und Tritt.
Dann wollte ihre Handynummer. Zu dem Zeitpunkt erschien er noch ganz nett.
Doch geben wollte Sie, sie ihm eigentlich nicht.
Er bestand drauf, stellte sich nah, hinter sie und las die Nummer, die sie ihm nach langem hin und her schließlich gab, mit. Als er kurz wegguckte, tauschte sie die letzte Ziffer aus.
Doch er erreichte Sie trotzdem. Da er die Nummer mitgelesen hatte, war er sicher sich nur vertippt zu haben und probierte solange herum bis er ihre richtige Nummer hatte.
Dann wollte er sich mit ihr Treffen. Sie stimmte zu, was hatte sie schon zu verlieren?
Von Anfang an ging er auf Körperkontakt. Was sollte sie machen?
Sie war alleine.
Er küsste sie. Sie wusste nicht wie sie reagieren sollte. Sie war überfordert. Darauf die Tage folgten viele Sms und Anrufe.
Anfangs ging sie noch ans Handy, doch als es ihr zu viel wurde, ignorierte sie ihn.
Auf sms wie: „Ich will dir sehen und dir deinen süßen Arsch versohlen“ oder „Du kannst froh sein das ich dich übers Knie legen will“ hatte sie keine Lust.
Er war psychisch krank und dazu noch 7 Jahre älter als sie. Kurz nach ihrem 16 Geburtstag würde er 23 werden. Der Altersunterschied war zu hoch. Definitiv.
Dazu wollte Sie kontrollieren. Egal wo sie war, egal zu welcher Uhrzeit. immer rief er an. Doch sie wollte nichts von ihm.
Nein, Sie hatte sogar Angst vor ihm.
Die Krönung kam an einem Freitagabend.
Freitags. 15 Uhr. Sie hatte 14 anrufe in Abwesenheit und 2 sms.
Bis 18 Uhr kamen noch mal 6 Anrufe und 1 sms dazu.
Als sie gegen 23 Uhr das Licht ausmachte und einen letzen blick auf ihr Handy warf, waren es 26 unbeantwortet Anrufe.
Die nächsten Tage rief er nur selten an. Sms kamen keine mehr.
Sie war froh.
Doch dann:
Als sie mit einer Freundin unterwegs war, sah sie ihn plötzlich. Er lief auf der anderen Straßenseite und schaute sie an.
Ihre Freundin die ihn auch gesehen hatte, riss sie am arm und zog sie beiseite.
Sie bekam angst. Was würde geschehen?
Würde er hinterher kommen?
Würde er sauer sein?
Sie zitterte am ganzen Körper.
Warum musste sie auch so gutgläubig sein?
Und nun?

-> Nach einer wahren Begebenheit.
Die Gesichte ist zum Glück gut ausgegangen.

2 Kommentare zu “Stalker – Nach einer wahren Begebenheit

  1. Wow, Melli.
    Extrem gute Kurzgeschichte.
    Ich hatte voll Gänsehaut. Hätte ich die unter meinem Namen in der Schule angegeben, hätte ich bestimmt eine 1 bekommen. 😉
    Wir haben nämlich gerade das Thema ‚Kurzgeschichte‘.
    Echt toll. 😉

    Sassi

  2. hey na Melli,
    wir hatten ja schon mal über die Story gesprochen und so, aber wenn man sie liest ist es gleich noch einen Zecken härter.
    Nimm dich bloß in Acht vor dem Typen!

    Lg blippe91

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